Till Hauser

Der Mensch

Ein Wort ganz leis gesprochen.
Unschuldig und so klein,
Ist ihm aus dem Mund gekrochen
Und er empfindet es als rein.

Die andern werden es verstehen,
Dass meint er sobald zu wissen
Werden nach dem RichtŽgen gehen.
Das Falsche schon bald missen.

Doch das Wort herangetragen.
Unter Freude längst gesagt.
Konnte er was Größres wagen?
Hoffe er, dass niemand klagt.

Doch der Weise ist empört.
Denn die Leute schlachten weiter.
Niemand seine Worte hört.
Gewalt bleibt doch der Wegbegleiter.

Erst wenn jeder weise sei,
In der Lage hoch zu denken.
Keine Dummen mehr dabei,
Werden wir uns Friede schenken.

Doch die Menschen sind zu dumm,
Dass ist für ihn längst gefallen.
Kein Erkennen führt drum rum.
Müsste man die Weisen ballen

Und die Toren sterben lassen.
Sind doch längst zu grau zum Sein.
Viele werden ihn für hassen,
Zu zerstören ihren Schein.

So ist er der große Schlächter.
Ist doch selbst vollkommen gut.
Niemals wird die Welt jetzt schlechter
Und die Worte schüren Glut.

Nur das seine Wort war richtig,
Nur die seine Bibel wahr,
Auch nur seine Meinung wichtig,
Opfert ihm auf dem Altar.

Kein Andrer groß wie er.
So sie mussten alle gehen.
Selbst ist er ja legendär,
Konnte keine andern sehen.

Als die Welt nun ganz verlassen
Er alleine so nun stand.
Wehte Wind durch leere Gassen
Und die Erde roch verbrannt.

Niemand war mehr da zum Geben.
Sucht er längst nach gutem Rat.
Die Erkenntnis dessen Leben,
Das er selbst den Fehler tat.